OWAMED INTERNATIONAL: DOHA

 

Delegationsreise nach Doha – Zwischen Vision und Realität

Karlsruhe/Doha, 2016. Zu Beginn des Jahres 2016 nahm owamed Consulting an einer Delegationsreise nach Doha teil, um Gesundheitsversorgung und das Gesundheitssystem in Katar kennenzulernen.

Der winzige Golfstaat Katar sitzt auf einem der größten Erdgas­vorkommen der Welt. Erdgas hat das Emirat reich gemacht, doch der Rohstoff ist endlich. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, setzt der Wüstenstaat seit einigen Jahren auf Premium-Medizin und versucht mit Hilfe europäischer Mediziner ein neues Gesund­heits­system aus dem Sand zu stampfen. Natürlich stellt sich da die Frage, weshalb ein so kleiner Staat in diesem Ausmaß in die Gesund­heits­industrie investiert. „Wenn irgendwann Öl und Gas erschöpft sind, werden wir nicht wieder zurück auf unsere Kamele steigen“, brachte der Staatschef vor einigen Jahren die Motivation der Katarer auf den Punkt.

„Wir hatten den Eindruck, dass sich Katar mit seiner wachsenden Bevölkerung für die Zukunft breit aufstellen möchte. Dazu müssen weitere Ressourcen ins Land geholt werden. Sicher ist es für die Entwicklung des Landes wichtig die Ärzte und Kompetenzen im eigenen Land auszubauen. Aber auch in Zukunft wird es nicht für jede Krankheit einen Spezialisten geben. Der Patiententourismus wird auch in Zukunft eine Rolle spielen. Die deutsche Gesund­heits­branche sollte dies nutzen, um Kooperationen und Kontakte weiter ausbauen“, erklärt Markus de Rossi, Geschäfts­führer von owamed.

„Das Potential und der Wille sowie die finanziellen Mittel sind vorhanden. Jetzt geht es darum die verschiedenen Interessen zu bündeln und im Interesse der Bevölkerung zu handeln“, fährt de Rossi fort. Grundsätzlich besteht in Katar ein immenser Bedarf an Gesund­heits­dienst­leistungen. Gerade die Versorgung der katarischen Be­völ­ker­ung steht im Fokus der verantwortlichen Akteure. Vor allem die Prävention im Bereich Diabetes, der Aufbau von Kinder­wunsch­zentren und der Ausbau verschiedener Wellness- und Reha­bili­tations­ein­rich­tungen werden in Zukunft wichtige Stützen des Gesundheitssystems in Katar sein.

„Für die Katarer wäre es von großer Bedeutung eine Gesamt­strategie zu entwickeln, die zum Beispiel den Aufbau einer medizinischen Grund­ver­sor­gung und eines Kassen­systems ermöglicht. Nur so ist eine koordi­nierte Umsetzung der bisher an­ge­kündigten Pläne möglich. Um den Bedarf in Zukunft decken zu können, würden wir als strategischer Berater unter anderem zum Aufbau von regionalen Ver­sor­gungs­zentren raten, die in Kliniken vorgelagert werden um die Notfall­kliniken zu entlasten“, erklärt de Rossi.

Orientieren könnten sich solche Strategien und Strukturen an den Erfahrungen, die in Europa und den USA gemacht wurden. Dort zeigt sich heute ein starker Trend hin zu zentrali­sierten Ein­rich­tungen, die entweder spezialisiert oder fach­übergreifend arbeiten und so Patientenströme gezielt lenken können. „Inter­national­isier­ungs­strategien in der Ge­sund­heits­wirt­schaft bieten ein erhebliches Export­potential für deutsche Unter­nehmen. Wir sind gespannt, was sich in Katar in den nächsten Jahren so ent­wickeln wird. Für uns waren vor allem die Einblicke in ein völlig anderes Gesundheits­system sehr interessant und aufschlussreich“, zieht de Rossi Bilanz.